1986- 2010 (75 Jahre)

Zum Ende des Jahres 1986 kündigte Herbert Wehmeyer seinen Rücktritt als Wehrführer an und übergab das Amt an Bernhard Fritz. Dieser konnte am 27.05.1987 unter großer Beteiligung der Irmtrauter Bevölkerung das lang ersehnte Tragkraftspritzenfahrzeug von der Verbandsgemeinde Rennerod durch Bürgermeister Werner Daum in Empfang nehmen. Von Pfarrer Müller gesegnet, leistet das Fahrzeug der Wehr bis heute seinen treuen Dienst.

Ende der achtziger Jahre konnten zahlreiche Kameraden äußerst erfolgreich an diversen Wettbewerben und Leistungsabzeichen teilnehmen. Auch der Besuch der Feuerwehrfeste in der Umgebung erfreute sich großer Beliebtheit.

Ende August 1988 wurde aus Mitteln des Fördervereins der Fuhrpark um ein gut erhaltenes Mannschaftstransportfahrzeug erweitert. Die Wehr war durch das Fahrzeug bei Einsätzen und Übungen flexibler und schlagkräftiger geworden.

Nach dem Rücktritt von Bernhard Fritz im Jahre 1989 wurde Theo Stähler zum Wehrführer gewählt. Der Feuerwehrdienst Anfang der neunziger Jahre war geprägt von zahlreichen Übungen, besonders die Großraumübungen mit Beteiligung diverser Nachbarwehren sind hier zu erwähnen. Doch genauso setzten sich die Mitglieder gerne und voller Tatendrang für die reibungslose Durchführung von unzähligen Veranstaltungen, sei es Kirmes oder Fassnacht, ein. Dieses Engagement bescherte den Kameraden unter anderem eine solide finanzielle Basis, die für Beschaffung und Pflege von Ausrüstung und technischem Gerät unabdingbar war.

Das Jahr 1990 stand größtenteils im Zeichen der Gründung der Jugendfeuerwehr, die Feierlichkeiten hierzu fanden am 14.06.1990 statt. Speziell im Sommer 1990 hatte die Wehr mit überdurchschnittlich vielen Waldbränden zu kämpfen, die aber alle ohne größere Schäden gelöscht werden konnten. Im gleichen Jahr erfreuten sich die Aktiven über die Beschaffung von zwei zusätzlichen Atemschutzgeräten durch den Förderverein.

Nach Stilllegung der Tankstelle Quernheim konnten im Frühjahr 1991 konnten erstmals die ehemaligen Kraftstofftanks mit fast 30.000 Litern Wasser gefüllt werden und stellen seitdem eine wertvolle Löschmittelreserve im unteren Bereich des Dorfes dar.

Im September 1992 führten der TuS Irmtraut und die FW zum ersten Mal die Kirmes gemeinsam durch, ein Zusammenschluss, der viele Jahre andauern sollte. Die Jahreshauptversammlung im Januar 1993 beschloss eine geänderte Satzung, wonach das Amt von Schriftführer und Kassierer künftig von einer Person, dem Geschäftsführer übernommen wird. Außerdem gehört der Jugendfeuerwehrwart zukünftig als Mitglied dem Vorstand an. In diesen Jahren blieb Irmtraut weitestgehend von Ernstfällen verschont, es galt lediglich die Beseitigung einiger Ölspuren und die Bekämpfung kleinerer Brände zu meistern.

 

Im Zuge der Jahreshauptversammlung am 08. Januar 1994 wurden erstmals 9 Ehrenmitglieder ernannt und mit Nadel und Ehrenurkunde ausgezeichnet. Im gleichen Jahr beschaffte der Verein u. a. Helmsprechanlagen, Handfunkgeräte und Funkmeldeempfänger im Wert von rd. 6000 DM.

In der zweiten Jahreshälfte rückte das 60-jährige Bestehen im folgenden Jahr in den Mittelpunkt der Vereinsarbeit. So wurde am 08.07.1994 bei einer Mitgliederversammlung der Beschluss gefasst, eine Festveranstaltung, wenn auch in „kleinerem Rahmen“, stattfinden zu lassen. Dementsprechend begannen die Vorbereitungen des Jubiläums, welches dann vom 16.- 18. Juni 1995 stattfand. Wie bereits im Jahre 1985 unter der Schirmherrschaft von MdB Joachim Hörster, konnte die Wehr unter großer Beteiligung der Bürger Irmtrauts sowie zahlreicher Gäste ein gelungenes Fest begehen.

Im Oktober 1995 zeichnete sich ein weiterer Wechsel an der Spitze der Wehr ab. Theo Stähler gab das Amt des Wehrführers auf. Ebenso erklärte Willi Christmann den Rückzug als Jugendfeuerwehrwart. Die Leitung blieb ihm jedoch vorerst erhalten. Er wurde durch Petra Christmann und Jan Röthig als Stellvertreter entlastet. Dafür übernahm Willi Christmann ab Ende 1995 das Amt des Wehrführers.

Zu Beginn des Jahres 1996 konnte die Feuerwehr Irmtraut fahrzeugtechnisch wieder etwas aufrüsten, das mittlerweile doch stark in die Jahre gekommene Mannschaftstransportfahrzeug wurde durch einen gebrauchten Einsatzleitwagen der FW Bad Marienberg ersetzt. Die Kosten von 9500,00 DM trug der Förderverein. Im Sommer wurde unter großer Beteiligung der Ortsvereine die Einweihung des Rathauses samt neu gestaltetem Kirchplatz vorgenommen.

 

Mit Wirkung vom 01.01.1997 wurde Jan Röthig zum Jugendfeuerwehrwart bestellt. Die Wehr hatte in diesem Jahr mit 6 Einsätzen fertig zu werden, u. a. ein Scheunenbrand im Westring mit erheblichen Nachlöscharbeiten an den Folgetagen. Im Oktober führte ein 3-Tages-Ausflug die Mitglieder nach Dresden und die Tschechische Republik. Er blieb allen Beteiligten als voller Erfolg in Erinnerung.

Das Jahr 1998 verlief, wenngleich die FFW mit 8 Einsätzen recht häufig gefordert war.

Auch das darauf folgende 1999 gestaltete sich ähnlich, 7 mal rückten die Kameradinnen und Kameraden zu diversen Notfällen aus. Außergewöhnlichster Einsatz war mit Sicherheit die Nachtwache in der Silvesternacht, hatte doch der anstehende Jahrtausendwechsel für einige Unsicherheiten Anlass gegeben. Jedoch verlief alles problemlos, so das die Aktiven auch noch etwas feiern konnten. Mit gleichem Datum gab Willi Christmann das Amt des Wehrführers auf und Jan Röthig wurde als kommissarischer Nachfolger bestimmt.

Im Jahr 2000 waren die Einsatzfahrten stark vom neu geschaffenen Kreisverkehr in Richtung Rennerod bestimmt, alleine 5 von insgesamt 11 Alarmierungen beorderten die Wehr dorthin.

In 2001 wurde einmal mehr technisch aufgerüstet. So konnte die FFW sich über die Beschaffung eines Generators incl. Lichtmast freuen. Die Fa. Manfred Jung übergab der Feuerwehr eine Stihl-Rettungssäge. Für das kommende Jahr wurde die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportfahrzeugs beschlossen. Um die Finanzierung dieses Vorhabens zu sichern, führte die Wehr unter anderem eine recht erfolgreiche Disco im November 2001 durch. Auch im Jahre 2001 zeigte sich der Kreisel als Unfallbrennpunkt. Hier ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei einklemmten Personen.

2002 realisierte der Verein schließlich die im vorigen Jahr beschlossene Neuanschaffung eines Fahrzeuges. Ein Fiat Ducato wurde erworben und maßgeblich in Eigenarbeit umgebaut und ausgestattet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 16.500,00 €, wobei die Gemeinde einen Zuschuss von 2500,00 € bewilligte. Erstmals wurde im Verlauf des Jahres über die Planung eines neuen Gerätehauses an anderer Stelle diskutiert. Diese Planungen wurden notwendig, da im Bereich der Carl-Lefknecht-Halle dringend zusätzlicher Raum als Stuhl-, Tisch und Bühnenlager benötigt wurde. Erste Besichtigungen des angestrebten Bauplatzes am Kirchplatz wurden vorgenommen.

Im November 2002 wurde Jan Röthig offiziell zum Wehrführer ernannt.

Die folgenden Jahre standen ganz im Zeichen des Neubaus. In Eigenleistung (aktive und passive Mitglieder) sowie mit großer Unterstützung durch die Irmtrauter Bevölkerung wurde ein beispielloses Projekt in die Tat umgesetzt. Vom ersten Spatenstich im Jahre 2003 bis zur offiziellen Einweihung im April 2008 wurden weit über 4.500 Arbeitsstunden geleistet. Immer wieder konnte auf tatkräftige Helfer gezählt werden, sodass am Ende ein sowohl optisch als auch funktionell vorbildliches Gebäude entstanden ist.

Neben den Tätigkeiten rund um das neue Gerätehaus hielt das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends leider auch einige spektakuläre Einsätze für die Wehr bereit. Neben einigen Sucheinsätzen mussten die Kameradinnen und Kameraden immer wieder zu teils verheerenden Verkehrsunfällen ausrücken. Auch Brandeinsätze waren immer wieder zu verzeichnen. Jedoch kann man festhalten, dass gerade in den letzten Jahren die technische Hilfeleistung, sei es bei Unfällen, Sicherung der Stromversorgung bei landwirtschaftlichen Betrieben oder auch Sturmeinsätze, immer mehr in den Vordergrund der Feuerwehrarbeit gerückt ist. Im Zuge dieser Veränderung wurde verstärkt Ausrüstung zur technischen Hilfe angeschafft.

Zum 75-jährigen Jubiläum wollen wir einen Blick zurück werfen auf die letzten, ereignisreichen 25 Jahre in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Irmtraut. Was sollte sich da als Startpunkt besser eignen, als das Fest zum 50-jährigen Bestehen im Jahre 1985.

 

Unter dem neu gewählten Vorsitzenden des Fördervereins und des damaligen Wehrführers Herbert Wehmeyer feierte die Feuerwehr vom 07.06. – 09.06. 1985 ein gelungenes Jubiläum. Die Schirmherrschaft hatte der damalige Landtagsabgeordnete Joachim Hörster übernommen.

Am vorherigen Sonntag fand ein Festgottesdienst mit anschließender Totenehrung zum Gedenken der Verstorbenen der Freiwilligen Feuerwehr statt.

Das eigentliche Fest begann am Freitag im 1000-Mann-Zelt am Sportplatz mit dem Festkommers mit Großem Zapfenstreich. Zahlreiche Ehrengäste waren erschienen. Unter ihnen auch der gerade neu gewählte Landrat Peter Paul Weinert mit einem Gast aus dem rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda. Samstags konnte eine große Schauübung mit den Feuerwehren aus Hüblingen, Langendernbach, Neunkirchen, Rennerod und Seck sowie dem DRK Rennerod absolviert werden. Der Bunte Abend an diesem Samstag stand ganz im Zeichen der Musik mit den „Goldkehlchen“ aus Irmtraut und dem Volks- und Gebirgstrachtenverein „D’Emsbachtaler“ aus Niederbrechen.

Einzig der für Sonntag geplante Festzug mit 41 Feuerwehren und 5 Musikzügen fiel buchstäblich ins Wasser. Es herrschten stellenweise chaotische Zustände, als bei starkem Regen die Feuerwehrleute, die Musiker und die übrigen Zuschauer Zuflucht im Zelt und in der Halle suchten.

Das Fest fiel trotzdem zufrieden stellend aus und stellte die gute Organisationsstruktur und die gute Kameradschaft unter Beweis. Die zahlreichen Vor- und Nachbereitungen des Festes sowie relative viele Einsätze ließen das Festjahr zu einem recht arbeitsintensiven Jahr für alle Beteiligten werden.